Neue Maßstäbe in der mammografischen Abklärungsdiagnostik

Neue digitale 2D-Vollfeld-Mammografie und digitale 3D-Tomosynthese am Krankenhausstandort Werden

Das Zentrum für Klinische Radiologie am Krankenhausstandort Essen-Werden hat ein neues Mammografiesystem angeschafft, mit dem es Frauen aus Essen und der ganzen Region die modernste Form der Brustkrebsdiagnostik anbieten kann. Damit sind jetzt auch in dichtem Drüsengewebe sehr kleine Krebsgeschwüre in der Brust (Mammakarzinome) noch besser erkennbar, als dies bei den bisher eingesetzten Verfahren der Fall ist.

Das neue Gerät ermöglicht im Zentrum für Klinische Radiologie am Krankenhausstandort Werden den Einsatz einer digitalen 2D-Vollfeld-Mammografie sowie einer digitalen 3D-Mammografie, auch „Tomosynthese“ genannt. Mit deutlichen Vorteilen für Patientinnen, wie Prof. Ralf-Dietrich Müller, Direktor des Zentrums für Klinische Radiologie und Ärztlicher Direktor des St. Josef Krankenhaus Essen-Werden, erläutert: „Durch einen fest integrierten Bilddetektor verkürzt die 2D-Vollfeld-Mammografie die Untersuchungszeit erheblich und ermöglicht zugleich eine hervorragende Bildqualität. Ein weiterer Vorteil: Im Vergleich mit anderen aktuell zugelassenen und eingesetzten Untersuchungsmethoden kann die Strahlendosis um durchschnittlich rund 30 Prozent gesenkt werden“, erklärt Müller. So würde das Brustgewebe besser geschont und dennoch sichergestellt, dass sehr kleine Mammakarzinome erkannt werden.

Einen neuen Ansatz bietet die 3D-Mammografie (Tomosynthese), die nun auch in Werden zur Verfügung steht. „Bei der 3D-Mammografie erzeugen wir im Gegensatz zur herkömmlichen Mammografie eine ganze Serie von dünnen Schichtaufnahmen des Brustgewebes. Sie werden zu hoch aufgelösten dreidimensionalen Bildern rekonstruiert“, so der Klinikdirektor. Prinzipiell sei der Ablauf einer herkömmlichen Mammografie und einer Mammografie in Tomosynthese-Technik sehr ähnlich. „Allerdings schwenkt bei der Tomosynthese während der Untersuchung die Röntgenröhre in einem Winkel von 15 Grad über die Brust und nimmt dabei in wenigen Sekunden eine Vielzahl von Einzelbildern auf. Aus diesem 3D-Datensatz wird ein räumliches Bild errechnet“, führt Prof. Müller aus. Diese neue Möglichkeit, Brustdrüsengewebe in Mammografietechnik überlagerungsfrei abzubilden, erhöhe die Diagnosesicherheit und minimiere zugleich die Notwendigkeit für Zusatzaufnahmen und eventuelle Gewebeentnahmen. Der zusätzliche Dosisbedarf sei minimal und variiert in Abhängigkeit von den Gegebenheiten der jeweils untersuchten Brust. Dabei läge die Dosis deutlich niedriger als bei vielen zugelassenen und herkömmlich eingesetzten kassettenbasierten Mammografie-Verfahren.

„In Kombination mit einem neuen elektronischen Befundungssystem (CAD) und der bewährten Doppelbefundung durch zwei qualifizierte Radiologen ist das neue Mammografie-Systeme ein Qualitätssprung in der Brustdiagnostik, da es die Erkennung kleiner Karzinome nachhaltig verbessern wird“, ist Prof. Müller überzeugt.