Osteoporose-Früherkennung am St. Josef Krankenhaus Werden – TOP-Standard der Diagnose

Mit rund 7 Millionen Betroffenen zählt Osteoporose zu den Volkskrankheiten. Der Verlauf ist tückisch: Die Knochensubstanz baut sich unbemerkt ab und die Knochen werden zunehmend instabil und brüchig. Im fortgeschrittenen Stadium kann bereits kräftiges Husten oder das Tragen einer Einkaufstasche einen Knochenbruch verursachen. Dabei ist die Krankheit insbesondere im Anfangsverlauf gut behandelbar – der Früherkennung und Prävention kommt deshalb eine sehr hohe Bedeutung zu. Über ein Messgerät der neuesten Generation verfügt jetzt die Universitätsmedizin Essen am Standort St. Josef Krankenhaus Werden. 

„Die sogenannte DXA-Knochendichtemessung, die wir seit neuem im Zentrum für Klinische Radiologie anbieten, gilt gemäß den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als Goldstandard der Diagnose“, so Prof. Dr. Ralf-Dietrich Müller, Direktor des Zentrums und Ärztlicher Direktor des St. Josef Krankenhaus Werden. „Mit der strahlungsarmen Röntgenmethode, die nur wenige Minuten dauert, können wir den Mineralgehalt der Knochen mit großer Präzision bestimmen. Dieser Knochenmineralgehalt steht in direkter Beziehung zur Knochenfestigkeit.“ Weitere Parameter zur Abklärung erfragen der Klinikdirektor und sein Team mit Hilfe eines Risikofragebogens. Betroffen sind vor allem Frauen in und nach der Menopause. Immer häufiger tritt die Krankheit jedoch auch bei Männern ab dem 60. Lebensjahr auf. Auch eine familiäre Veranlagung lässt das Osteoporoserisiko steigen. Außerdem trägt der Lebensstil zur Festigkeit der Knochen bei: Bewegungsarmut, Untergewicht, Rauchen und Alkohol sind ungünstige, und beeinflussbare, Parameter, und spielen in der Vorbeugung eine wichtige Rolle.

Weitere Ursache für den Abbau der Knochensubstanz können chronische Krankheiten wie entzündliche rheumatische Gelenkerkrankungen oder entzündliche Darmerkrankungen sein. Medikamenteninduzierte Formen der Osteoporose können bei langandauernder Kortisonbehandlung oder bei der antihormonellen Therapie im Rahmen der Brustkrebsbehandlung beobachtet werden. Prof. Dr. Ralf-Dietrich Müller: „Bei dieser sogenannten sekundären Osteoporose führen wir die DXA-Messungen nicht nur zur Verlaufs-, sondern zusätzlich zur Therapiekontrolle durch. Denn manche wirkungsvolle Medikamente greifen als Nebenwirkung die Knochensubstanz an. Gegebenenfalls muss der behandelnde Arzt Alternativtherapien in Betracht ziehen oder die Dosis individuell anpassen.“

Bei deutlich erhöhtem Risiko für Osteoporose und nach einem entsprechenden Knochenbruch können spezielle Medikamente die Knochen stabilisieren. Der Arzt steuert außerdem die Kalzium- und Vitamin-D-Bilanz des Patienten nach den individuellen Erfordernissen.