Schwerpunkt Fuß- und Sprunggelenkchirurgie

 

Werdener Oberarzt erwirbt Zertifikat

Fußprobleme sind verbreiteter als man meinen mag. Mindestens jeder zweite Bürger ist irgendwann im Laufe seines Lebens betroffen: Das kann eine Sportverletzung oder eine Unfallfolge sein, eine altersbedingte Verschleißerscheinung, eine genetischbedingte Fehlstellung oder eine Entzündung. Am St. Josef Krankenhaus Werden widmet sich Dr. Christos Koutras den Fußproblemen der Patienten. Jetzt hat der Oberarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie das Zertifikat Fußchirurgie der Deutschen Assoziation für Fuß und Sprunggelenk (D.A.F.) erworben. Er beschäftigt sich mit der Diagnostik und Therapie von angeborenen und erworbenen Erkrankungen des Fußes und des Sprunggelenks, außerdem mit Verletzungen und deren (Spät-)Folgen. 

Konservative Behandlung hat Vorrang

„Bei Fußproblemen hat generell die konservative Behandlung Vorrang“, sagt Dr. Christos Koutras und nennt einige effektive Beispiele: „Bei Mittelfußschmerzen oder beginnendem Verschleiß ist im Anfangsstadium oft bereits die Einlagenversorgung erfolgreich. Bei chronischen Fußschmerzen, von denen beispielsweise Laufsportler häufig betroffen sind, können spezielle physiotherapeutische Übungen helfen. Und die Stoßwellentherapie kann etwa beim schmerzhaften Fersensporn Linderung verschaffen.“ Gerade bei der konservativen Behandlung verweisen Klinikdirektor Prof. Dr. Hansjörg Heep und Oberarzt Dr. Christos Koutras auf die hervorragende Kooperation mit den niedergelassenen Kollegen. 

Schonende und gelenkerhaltende OP-Verfahren

Erst wenn alle Maßnahmen ausgeschöpft sind und die Schmerzen bleiben, bleibt die Operation nicht aus. Ziel ist es dann, möglichst schonende und gelenkerhaltende Verfahren anzuwenden, um die natürliche Funktion des Fußes wiederherzustellen. Dabei kommen modernste OP-Verfahren einschließlich minimal-invasiver Arthroskopien zur Anwendung. „Es kann jedoch kein einziges Verfahren uniform für jedes Fußproblem eingesetzt werden, da nicht jeder Fuß gleich ist. Ein genaues Abwägen der jeweiligen Pathologie ist enorm wichtig“, erklärt der Oberarzt. Ziel ist es, die Fehlstellung genau zu ermitteln und alle Parameter der Deformität zu analysieren. In der Regel wird die Funktion des Fußes mit einer Kombination von Verfahren wiederherstellt – etwa einer Achskorrektur der Knochen bei gleichzeitiger Angleichung der Sehnen. Dem Fußchirurgen steht zudem eine Vielfalt von Werkstoffen und Implantaten zur Verfügung, mit denen sich dann die Stabilität der gesägten Knochen erhöhen lässt.

In jedem Fall sollten orthopädische Probleme am Fuß beseitigt werden, wenn die Beeinträchtigung erheblich ist. Operationstechnisch ist es einfacher und erfolgsversprechender, früh, bevor Arthrosen entstehen, den Eingriff vorzunehmen. „Ist eine gelenkerhaltende Therapie aufgrund einer fortgeschrittenen Arthrose nicht mehr möglich, so kommen die Versorgung mit einem künstlichen Gelenk, zum Beispiel am oberen Sprunggelenk, oder Versteifungsoperationen, zum Beispiel am Großzehengrundgelenk, in Frage“, sagt der Werdener Fußspezialist und macht gleichzeitig allen Betroffenen Mut: „Unser Ziel ist es immer, die Anatomie so wiederherzustellen, dass der Fuß ganz normal belastbar ist. Und natürlich: Form und Funktion sollen auf lange Sicht erhalten bleiben.“