CDU-Landtagsabgeordneter Fabian Schrumpf im Gespräch mit dem Freiwilligendienst

”Wir sind mehr Wert“

Mehr Wertschätzung und Anerkennung für soziales Engagement – das ist die klare Position junger Menschen im Freiwilligendienst. Svenja Mawick, Carla Meyer und Paul Schlitzer sind drei Vertreter:innen, die im Gespräch mit dem CDU-Landtagsabgeordneten Fabian Schrumpf ihre Wünsche an die Politik konkretisiert haben.  Der Direktkandidat für den Essener Süden machte sich auf Einladung der Freiwilligendienste im Bistum Essen ein Bild vor Ort. Sein Resümee nach dem Dialog mit den drei Freiwilligen, die am St. Josef Krankenhaus Werden ihren sozialen Dienst leisten: „Dieses wichtige Thema müssen wir in der Politik und der Partei auf eine breite Basis stellen.“ Freiwilligendienste seien angewiesen auf gute politische Rahmenbedingungen, als junger Politiker werde er ihnen gerne eine Stimme geben. Thorsten Kaatze, der sich als Werdener Klinik-Geschäftsführer und stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Universitätsmedizin Essen gerne Zeit für dieses wichtige Thema genommen hat, formuliert es ähnlich: „Nicht erst die Pandemie hat gezeigt, dass wir im Gesundheitswesen auf dieses Engagement dringend angewiesen sind. Jetzt ist es an uns als Gesellschaft, strukturelle Lösungen für die bestehenden Probleme zu bieten.“

Unterstützung, da sind sich die Freiwilligen einig, braucht es auf ideeller und auf materieller Ebene. Popularität ist eines der Stichworte, das im Gespräch immer wieder fällt. „Das Feedback der Patientinnen und Patienten ist durchweg positiv,“ sagt  die FSJl’erin Svenja Mawick. Sie wünscht sich auch sonst mehr Anerkennung dafür, dass sie das Jahr nach der Schulzeit als Pause vom Lernen versteht und sich konkret orientieren möchte: „Ja klar, Geld bekommt man dabei nicht viel. Gelernt habe ich aber sehr viel. Und im Gesundheitswesen bleibe ich auf jeden Fall. Das ist eine spannende Branche.“ Paul Schlitzer, der nach seinem FSJ-Jahr jetzt im Bundesfreiwilligendienst in Werden arbeitet, sieht das ähnlich: „Meine Chancen auf einen Medizin-Studienplatz erhöhe ich durch die vielen praktischen Monate leider nur minimal. Für die Aufnahmebedingungen – egal ob Studium oder Ausbildung – müsste unsere praktische Zeit und Erfahrung viel mehr Anerkennung und Gewicht bekommen. Und dass es an sich lohnender ist, sich in der Orientierungsphase nach der Schule für einen NC-freien Studienplatz einzuschreiben, statt sich sozial zu engagieren, dafür haben alle drei kein Verständnis. „Ein vergünstigtes Ticket, das auch alle Studierenden und Azubis bekommen, wäre doch schon eine echte Entlastung für uns“, sagt Carla Meyer und mahnt zudem an: „Selbst bei eventuellen Hartz-4 Leistungen der Eltern würde das geringe FSJ-Taschengeld, für das wir in Vollzeit arbeiten, angerechnet und abgezogen.“ 

Brigitta Kelbsch, Organisatorin für den Freiwilligendienst im Bistum Essen, wünscht sich für das Freiwillige Soziale Jahr mindestens eine NRW-Regelförderung wie in vielen anderen Bundesländern auch: „Unsere pädagogische und politische Unterstützung, sei es durch Begleitung vor Ort oder durch Seminare, ist an der Schnittstelle zwischen Schule und Ausbildung elementar. Das betrifft selbstverständlich auch die kulturelle Integration, die an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben darf.“ Dass alle seine Gesprächspartner:innen auf jeden Fall in der Gesundheitsbranche bleiben möchten, überzeugt den CDU-Landtagsabgeordneten Fabian Schrumpf besonders: „Dieser Sektor, und vor allem die Pflege, hat ein enormes Imageproblem. Wir tun gut daran, jungen Menschen den Weg zu ebnen – ganz besonders in dieser spannenden Branche.“ Zum Abschluss des Gesprächs waren sich alle einig: Allen Forderungen und Worten müssen zwingend politische Taten folgen.