Klare Sicht bei der Darmkrebsvorsorge

Koloskopie am St. Josef Krankenhaus Werden

Die Botschaft im Darmkrebsmonat März ist eindeutig: Vorsorge kann Leben retten! Jährlich sterben rund 27.000 Menschen an dieser Tumorerkrankung, dabei sind moderne Vorsorgeuntersuchungen und moderne Therapieformen – vorausgesetzt sie werden frühzeitig eingesetzt – fast immer heilend und damit lebensrettend. „Fast jeder Darmkrebs war vorher ein Polyp oder Adenom. Wenn sie klein sind, kann man sie risikoarm abtragen – während der Darmspiegelung. So wird die Diagnostik gleich zur Therapie“, erklärt Susanne Erwig, Sektionsleiterin Gastroenterologie der Klinik für Innere Medizin am St. Josef Krankenhaus Werden. Sie wirbt eindringlich darum, die womöglich lebensrettende Vorsorgeuntersuchung, die Männern ab 50 und Frauen ab 55 gesetzlich zusteht, in Anspruch zu nehmen. Ihr Rat außerdem: „Mit der richtigen Vorbereitung sorgen Sie selbst für eine optimale Sicht. Wenn der Darm vollständig sauber ist, können wir selbst kleinste Gewebeveränderungen entdecken.“

Blitzsauberer Darm – optimale Sicht

Die Vorbereitung für den Darm fängt aber nicht erst mit dem ersten Schluck der Abführlösung an. Der 7-Tage-Plan: Ausgemustert werden sollten früh blähende Lebensmittel wie Hülsenfrüchte. Und weil sich Kerne und Körner im Darm festsetzen können, gehören Müsli oder Körnerbrot und auch Tomaten, Weintrauben oder Kiwi nicht mehr auf den Speisenplan. Auch faserreiche Nahrungsmittel wie Salate, Paprika und Pilze sollten spätestens ab Tag 3 vor der Untersuchung vermieden werden. Stattdessen heißt es: Leichte Kost und viel trinken. Die eigentliche Großreinigung des Darms beginnt einen Tag vor der Untersuchung – mit einem leichten Frühstück ohne Vollkornprodukte, einer klaren Suppen ohne Einlage zum Mittag und schließlich der Einnahme des Abführmittels. Ab jetzt heißt es: Keine feste Nahrung und eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme, um durch Spülung eine komplette Darmreinigung zu erreichen. Das Ergebnis des Putzeffekts ist eine sauber glänzende Schleimwand am Tag der Vorsorgeuntersuchung. Ist die Untersuchung schließlich abgeschlossen, ist jede Nahrung wieder erlaubt. „Starten Sie am besten mit kleinen leichten Mahlzeiten, um Ihren Darm nicht unnötig zu belasten,“ sagt Susanne Erwig und hat einen weiteren Tipp parat: „Vielleicht nehmen Sie Ihre Darmspiegelung und die Reinigung Ihres Darms zum Anlass für eine Ernährungsumstellung auf ausgewogene und vor allem frische Kost.  Besonders sollten Sie jetzt aber wieder darauf achten, sekundäre Pflanzenstoffe aus Hülsenfrüchten, Obst, Gemüse und Vollkorn zu sich zu nehmen. Verzichten Sie nach Möglichkeit auf die leider immer beliebter werdenden Fertigprodukte. Sie sind mit ein Grund für die immer häufiger auftretenden Polypen und damit auch für Darmkrebsfälle – und wir freuen uns mit jedem Patienten, dem wir am Ende die Entwarnung für die nächsten Jahre geben können, weil wir gar nichts gefunden haben.“