Brustkrebsdiagnostik am St. Josef Krankenhaus Werden

Personalisierte Früherkennung

Nach dem Leitungswechsel im Zentrum für Klinische Radiologie am St. Josef Krankenhaus Werden ist die Brustkrebsdiagnostik weiterhin ein wichtiger Bestandteil des diagnostischen Spektrums. Sie soll in Zukunft noch weiter ausgebaut werden, sodass die Früherkennung von Brustkrebs noch stärker in den Mittelpunkt gerückt wird. 

Die personalisierte Medizin hat eine rasante Entwicklung gemacht – und sie ist ein wichtiger Schlüssel für die Medizin der Zukunft. Maßgeschneiderte Therapien, viele auf Basis neuer Wirkstoffe, kommen heute beispielsweise in der Onkologie zum Einsatz. Bei den individuell zugeschnittenen Behandlungsstrategien geht es immer darum, bei geringsten Nebenwirkungen die bestmögliche Wirkung für jeden Patienten zu erzielen. Dank präziser Diagnostik können individuelle Parameter schon vor Therapiebeginn bestimmt werden, gleichzeitig hilft sie bei deren Verlaufskontrolle. Was viele nicht wissen: Auch in der Früherkennung spielt die personenangepasste Diagnostik eine entscheidende Rolle. „Bei Frauen mit sehr dichtem Brustdrüsengewebe beispielsweise ist die 3-D-Mammografie der herkömmlichen Mammografie deutlich überlegen“, sagt Dr. Peter Rathsmann, neuer kommissarischer Direktor des Zentrums für Klinische Radiologie am St. Josef Krankenhaus Werden. Seine klinische Erfahrung deckt sich mit den zum Jahreswechsel veröffentlichten ersten Ergebnissen der weltweit größten Studie zur Brustkrebs-Früherkennung mittels dieses recht neuen Verfahrens, auch Tomosynthese genannt. Das Forscherteam der Universität Münster bescheinigte bei extrem dichtem Brustdrüsengewebe eine um etwa 250 Prozent höhere Erkennungsrate. Das ist umso entscheidender, da derartiges Gewebe gleichzeitig einen erhöhten Risikofaktor der Brustkrebsentwicklung bedeutet. Den entscheidenden Vorteil fasst Dr. Rathsmann kurz und knapp zusammen: „„Bei der sogenannten Tomosynthese erzeugen wir im Gegensatz zur herkömmlichen Mammografie eine ganze Serie von dünnen Schichtaufnahmen des Brustgewebes aus verschiedenen Winkeln. Sie werden zu hoch aufgelösten dreidimensionalen Bildern rekonstruiert. Damit kann das Brustdrüsengewebe überlagerungsfrei abgebildet werden, versteckte Veränderungen werden deutlicher sichtbar.“

Noch ist die 3-D-Mammografie eine privatärztliche Leistung, bei unklaren Befunden aber allen Versicherten nach Überweisung des Gynäkologen zugänglich. Zudem ist es Dr. Rathsmann wichtig zu betonen: „Auch die 3-D-Mammografie ist nicht immer das alleinige Diagnoseverfahren. Uns steht von der Sonografie bis hin zum MRT eine breite Palette zur Verfügung – je nach Alter der Patientinnen, ihrer genetischen Disposition, eventuellen Vorerkrankungen oder eben der Gewebestruktur. Wir verfolgen individuelle risikoabhängige Konzepte, das ist der wesentliche Schlüssel der personalisierten Früherkennung."